zechen

zechen
Zeche:
Das erst seit mhd. Zeit bezeugte Substantiv (mhd. zeche »reihum gehende Verrichtung; Anordnung; Reihenfolge; Einrichtung; Gesellschaft, Genossenschaft«) steht neben dem älter bezeugten Verb mhd. zechen »anordnen, veranstalten«, ahd. ‹gi›zehōn »in Ordnung bringen, ‹wieder›herstellen, färben«. In anderen germ. Sprachen sind verwandt aengl. tiohh »Geschlecht, Schar, Gesellschaft«, tiohhian, tiogan »bestimmen, vorschlagen, urteilen«, vielleicht auch aisl. tē (aus *tehwa) »Erlaubnis«. Außergerm. Beziehungen der Wortgruppe sind nicht gesichert. Das Substantiv »Zeche« scheint ursprünglich »Ordnung, geordneter Kreis, Versammlung« bedeutet zu haben. In mhd. Zeit konnte es Genossenschaften, Zünfte und Bruderschaften aller Art bezeichnen. Die heutige Hauptbedeutung »Wirtshausrechnung« (seit dem 15. Jh.) hat sich aus der älteren Bedeutung »Beitrag zu gemeinsamem Gelage einer Gesellschaft« entwickelt. Mit der seit dem 13. Jh. bezeugten Bedeutung »Bergwerk, Grube« (jetzt besonders für »Kohlengrube«) war ursprünglich die an einer solchen Grube beteiligte bergmännische Genossenschaft gemeint. Das Verb zechen »‹in Gesellschaft› trinken« (spätmhd. zechen) setzt wohl nicht das alte Verb (s. o.) fort, sondern ist eine jüngere Ableitung von mhd. zeche in der Bed.eutung »gemeinsamer Schmaus«.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Zechen — Zêchen, verb. regul. act. & neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt. 1. Reichlich trinken; in der vertraulichen Sprechart. Wacker zechen. Sie haben die ganze Nacht mit einander gezecht. Ihr Freunde zecht, wie unsre Väter… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • zechen — V. (Aufbaustufe) ugs.: viel Alkohol trinken Synonyme: bechern (ugs.), picheln (ugs.), sumpfen (ugs.) Beispiel: Ich habe gestern die ganze Nacht hindurch mit meinen Freunden gezecht …   Extremes Deutsch

  • Zechen — Der Ausdruck Zeche (mittelhochdeutsch: Ordnung, Reihe) bezeichnete ursprünglich den Zusammenschluss mehrerer Personen zum Betreiben eines Bergwerks. Mit ihrer Einlage in die bergrechtliche Gewerkschaft bezahlten die Beteiligten die Zeche, was… …   Deutsch Wikipedia

  • zechen — (sich) einen zur Brust nehmen (umgangssprachlich); (sich) zuschütten (umgangssprachlich); saufen (umgangssprachlich); bechern (umgangssprachlich); (sich) voll laufen lassen (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • zechen — Alkohol trinken; (ugs.): einen heben, [sich] einen hinter die Binde gießen/kippen, einen schmettern, einen trinken, einen zur Brust nehmen, einen zwitschern, einheizen, kneipen, kümmeln, picheln; (salopp): einen auf die Lampe gießen, [einen]… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Zechen — 1. Bei vielem Zechen vnd Panketiren thut mancher Zucht vnd Scham verlieren. – Petri, II, 44. Böhm.: Kdo řadu zvyká, řadu odvyká. (Čelakovsky, 139.) 2. Der nicht gezecht, muss (oft) die Zech zahlen. – Lehmann, 179, 1. 3. Trunken gezecht, nüchtern… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Zechen- und Hafenbahn — Die RBH Logistics ist die Nachfolgegesellschaft von Werks , Zechen und Hafenbahnen im Raum der Bergwerksdirektion Recklinghausen. Durch die verschiedenen Firmenzusammenschlüsse und aufteilungen ergab sich seit 1913 eine wechselvolle Geschichte.… …   Deutsch Wikipedia

  • zechen — zẹ·chen; zechte, hat gezecht; [Vi] gespr, meist hum; mit anderen zusammen viel Alkohol trinken || hierzu Zẹ·cher der; s …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • zechen — teute, zeche, pichele …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • zechen — zẹ|chen (viel Alkohol trinken) …   Die deutsche Rechtschreibung

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